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TU Braunschweig erhält ein neues Chemie-Gebäude

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Die Technische Universität und das Land Niedersachsen investieren mehr als 50 Millionen Euro in das neue Chemie-Gebäude.

In diesen Tagen beginnen an der Technischen Universität (TU) Braunschweig die Vorbereitungen für eine neue Großbaustelle: Die Uni erhält ein neues Chemie-Gebäude.

Die Baufreigabe liegt seit kurzem vor, und der Landtag hat im Januar die beantragten Mittel in Höhe von 53,6 Millionen Euro freigegeben. „In dem Betrag sind auch Mittel für die Ersteinrichtung des Gebäudes in Höhe von 1,6 Millionen Euro enthalten“, bestätigt TU-Pressesprecherin Regina Eckhoff. Das Chemie-Gebäude wird gemeinsam vom Land Niedersachsen und der TU Braunschweig finanziert. Der Eigenanteil der TU liegt laut Eckhoff bei 20 Millionen Euro.

Logo Braunschweiger ZeitungDieser Artikel ist zuerst erschienen am 1.3.2023

Der Neubau soll zentral an der Konstantin-Uhde-Straße errichtet werden, gegenüber dem Forschungsbau des Braunschweiger Zentrums für Systembiologie „Brics“ am Rebenring. Es wird einen Lehrtrakt für alle Institute der Chemie mit Hörsälen, Seminarräumen und studentischen Arbeitsplätzen geben. Daran schließt sich ein Funktionstrakt mit Laboren, Praktikumsplätzen und Büros an. „Durch den Neubau werden sich die Studienbedingungen für die Studierenden der Chemie sowie auch die Forschungsbedingungen der dortigen Institute weiter verbessern“, sagt Regina Eckhoff.

Das ehemalige Gebäude musste wegen Brandgefahr geräumt werden

Wir erinnern uns: Im November 2016 mussten die Labore im ehemaligen Chemie-Gebäude in der Hans-Sommer-Straße 10 von einem Tag auf den anderen geschlossen worden: Brandschutzexperten hatten die Brandgefahr als zu hoch eingestuft. Das Gebäude stammte aus dem Jahr 1962. Alle Chemikalien wurden umgehend aus dem Gebäude entfernt – darunter mehrere hundert Liter Lösungsmittel. In den physikalischen Laboren konnten bereits begonnene Arbeiten noch zu Ende geführt werden – doch innerhalb von drei Monaten mussten alle ausziehen.

Das ehemalige Chemie-Gebäude in der Hans-Sommer-Straße, das Ende 2016 wegen hoher Brandgefahr geräumt werden musste. Foto: Peter Sierigk

Die Uni gründete damals eine Task Force, um schnellstmöglich Ausweichflächen anbieten zu können für Labore, Büros und Seminarräume. Die Naturwissenschaftler der TU mussten für einige Jahre deutlich enger zusammenrücken. Die Planungen für einen Neubau sollten noch 2017 beginnen, hatte der damalige TU-Präsident Jürgen Hesselbach kurz nach Schließung des Gebäudes angekündigt, erste Gespräche mit dem Ministerium seien bereits geführt worden.

Dann aber ist doch ein wenig Zeit ins Land gegangen – dafür soll es künftig aber richtig schön werden. Zwischen dem Brics und dem Chemie-Neubau soll ein begrünter Innenhof entstehen. „Zusammen mit dem benachbarten Haus der Wissenschaft stärkt das Ensemble den Campuscharakter dieses zentralen Standorts“, so Eckhoff. Der Neubau sei „energetisch optimiert“. Das Gebäude werde die Vorgaben des KFW-40-Standards erfüllen, das bedeutet: Das Gebäude wird den gesetzlichen vorgegebenen Energieverbrauch um 60 Prozent unterschreiten. Zudem wird auf dem Dach eine Photovoltaikanlage installiert.

Auch für die Physik und Pharmazie sind Neubauten in Vorbereitung

Geplant ist, dass die Bauarbeiten im Juli 2023 beginnen können. Die Inbetriebnahme ist für Herbst 2026 anvisiert. Schon länger ist bekannt, dass auch die Pharmazie und die Physik neue Gebäude erhalten sollen. Der Physik-Neubau soll am Standort des alten Chemie-Gebäudes in der Hans-Sommer-Straße entstehen. Der Neubau der Pharmazie ist an der Beethovenstraße geplant.

Insgesamt sollen sich die Forschungs- und Studienbedingungen in den Fächern Physik, Chemie und Pharmazie mit den drei Neubauten deutlich verbessern. Die Kosten für alle drei Projekte wurden vor drei Jahren auf rund 90 Millionen Euro geschätzt – diese Kalkulation wird wohl kaum zu halten sein angesichts der zuletzt stark gestiegenen Kosten im Baubereich.

Landtagsabgeordnete begrüßen den Fortschritt

Der Fortschritt in Sachen Chemie-Neubau wird von der Politik begrüßt. „Mit dem Neubau wird perspektivisch das Provisorium beendet und ein adäquater Ersatz für das ehemalige Chemiegebäude geschaffen. Statt auf verschiedenen Gebäuden verteilt wird mit dem Ersatzbau die Chemie wieder zentral zusammengeführt“, sagt Andreas Hoffmann, Landtagsabgeordneter der Grünen und stellvertretender Vorsitzender des Ausschusses des Landtags für Haushalt und Finanzen.

Auch die CDU-Landtagsabgeordnete Sophie Ramdor ist zufrieden: „Seit längerer Zeit ist die Situation für die Studierenden durch das aus Brandschutzgründen geschlossene Chemiegebäude unbefriedigend. Eine Sanierung im Bestand war nicht wirtschaftlich und hätte vermutlich während der Bauphase zu weiteren un-vorhergesehenen Kostensteigerungen geführt.“

Logo Braunschweiger ZeitungDieser Bezahl-Artikel ist zuerst erschienen am 1.3.2023 und erreichbar unter: https://www.braunschweiger-zeitung.de/braunschweig/article237779437/Die-TU-Braunschweig-erhaelt-ein-neues-Chemie-Gebaeude.html

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