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Viel Information auf kleinem Raum

Blick auf die Foto-Licht-Ton-Installation, mit der Jahres- und Tageszeiten im Naturschutzgebiet Riddagshausen simuliert werden. Foto: Andreas Greiner-Napp
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Die Ausstellung in Haus „Entenfang“ begeistert mit einer interaktiven, multimedialen und einfühlsamen Präsentation der Lebensräume im Naturschutzgebiet Riddagshausen.

Es gibt unheimlich viel zu entdecken. Viel mehr, als man auf Anhieb erwarten würde, wenn man Haus „Entenfang“ betritt, um sich die Ausstellung über die Lebensräume im Naturschutzgebiet Riddagshausen anzusehen. Die Fläche des Museums beträgt nur etwa 130 Quadratmeter, inklusive Eingangsbereich und einem Raum für künftige Wechselausstellungen. Aber der Nutzwert ist enorm. Das liegt vor allem an einem modernen, multimedialen Konzept mit Videos, interaktiven Schautafeln und einem besonders spannenden, verdunkelten Raum mit einer Foto-Licht-Ton-Installation, die mit Sicherheit zur Attraktion wird.

Der Betrachter sieht auf einer Fotowand, wie die Sonne aufgeht, hört wie sich die Geräusche im Laufe des Tages entwickeln und spürt förmlich, wie die Natur in der Nacht wieder zur Ruhe kommt. Und das alles in wenigen Minuten. Je nachdem welche Jahreszeit gerade herrscht, gibt es veränderte Fotos und verschiedene Geräusche. Frühjahr, Sommer, Herbst und Winter sind in der Darstellung also so unterschiedlich wie auch in der Natur.

Eigentlich sollte Haus „Entenfang“ längst fertig und eröffnet sein. Aber es gab, wie so oft bei komplizierten Bauarbeiten im Bestand, zumal unter Vorgaben des Denkmalschutzes, unerwartete Verzögerungen. Der aktuelle Stand lautet nun so: Die offizielle Eröffnung soll nach Ostern stattfinden. Wir durften dennoch schon mal einen ausgiebigen Blick in die Ausstellung werfen und sind beeindruckt von Informationsgehalt und Unterhaltungswert.

Neben dem besagten verdunkelten Raum gibt es drei weitere Räume, die sich unmittelbar mit dem Naturschutzgebiet beschäftigen. Der erste Raum führt in die Ausstellung ein. Eine große Tafel  verdeutlicht die räumlichen Beziehungen von Riddagshausen zu Okeraue und Rieselfeldern. Anhand von Videos und Fotos wird dazu die Geschichte des Entenfangs und die von Haus Entenfang selbst aufgezeigt. Der von einem Schauspieler gemimte Johann-Rudolf Henke, der 1720 als erster Entenmeister das Haus nutzte, berichtet in einem Video von den Anfängen. Es gibt weitere Filme, die unter anderem auch Flora und Fauna in und um Riddagshausen herum beleuchten.

In den beiden weiteren Räumen werden explizit Teichlandschaft und Feldflur mit großen Wandbildern, präparierten typischen Tieren und natürlich multimedialer Unterstützung dargestellt. In Glasvitrinen, auf den Wandbildern passgenau zu den jeweiligen Lebensräumen wie Teich, Schilf, Bruchwald oder Wiese angebracht, werden zum Beispiel Hecht, Löffelente, Teichrohrsänger, Bachschwalbe oder Kammmolch präsentiert. Es gibt übrigens auch eine Streichel-Gans, die berührt werden darf, um zu spüren, wie sich das Gefieder tatsächlich anfühlt. Vor allem Kinder werden das mit großem Respekt ertasten.

Im Flur des Gebäudes wird die Entwicklung der Landschaftsstruktur auf Zeittafeln vom Mittelalter über die frühe Neuzeit, die Neuzeit bis hin zu unserer Gegenwart anschaulich nachgezeichnet. An einem Monitor lässt sich zudem projizieren, wie sich die Natur wohl mit und ohne Naturschutz bis zum Jahr 2050 entwickeln würde. Mit Naturschutz werden sich demnach zum Beispiel Schwarzstorch und Seeadler zum Brüten einfinden. Ohne Naturschutz wird aber der natürliche Lebensraum zerstört, weil unter anderem privilegiertes Wohnen und Bootfahren auf dem Kreuzteich begehrt ist. Die Folge wäre, ein Desaster für den aktuell so  geschätzten Artenreichtum.

Die Konzeption des Naturerlebniszentrums stammt bereits aus dem Jahr 2008.  Haus „Entenfang“ war von Anfang als Bestandteil des Natur-Erleben-Pfads im Naturschutzgebiet Riddagshausen, der von der Europäischen Union aus dem Fonds für regionale Entwicklung gefördert wurde, vorgesehen. Realisiert wird der Ausbau mit Unterstützung von unter anderem der Richard Borek Stiftung und der Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz.

Informationen:
http://www.braunschweig.de/leben/umwelt_naturschutz/natur/natur_landschaft_schutz/nsg_riddagshausen/nsg_riddagshausen_natur_erleben.html

Fotos

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