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Wenn Heinrich dem Teufel einen Vogel zeigt

Heinrich mit seiner Ehefrau Mathilde und dem Löwen. Illustration: Tonia Wiatrowski
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Das Braunschweigische Sagenbuch für Kinder von Autor Christian Sielaff und Illustratorin Tonia Wiatrowski ist vom 13. August an im Buchhandel erhältlich.

Es geht um hübsche Geisterfrauen, kluge Bauern, fiese Räuber, edle Ritter und natürlich Heinrich den Löwen. Wie sollte es auch anders sein, wenn braunschweigische Überlieferungen das Thema sind. Autor Christian Sielaff legt mit seinem Braunschweigischen Sagenbuch. Von Löwen, Riesen, Flötschepiepen (ISBN 978-3-947803-11-8) einen Band vor, der alte Geschichten aus dem Braunschweigischen Land in kindgerechter, leicht verständlicher und moderner Sprache in unsere Zeit transferiert. Die lustigen, spannenden und auch mal gruseligen Erzählungen sollen die Leselust der Kinder steigern und ihr Interesse an der eigenen Heimat wecken. Illustriert wurde das Kinderbuch von Tonia Wiatrowski. Das Braunschweigische Sagenbuch ist vom 13. August an im Buchhandel erhältlich. Erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt wird es am 12. August (15 Uhr) in der Pfarrscheune St. Jürgen Ölper, bei einer Kinder-Release-Party. Bei kalten Getränken und einer Bratwurst gibt es eine Lesung im Freien.

„Geschichte vermittelt man am besten, indem man Geschichten erzählt“, sagt Autor Sielaff. Auf Anregung von Lehrern und Buchhändlern aus Braunschweig und Umgebung, schloss er so eine Lücke für den Sachkunde- und Deutschunterricht an hiesigen Grundschulen. Unterstützt wurde die Realisierung des Buches von der Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz, der Braunschweigischen Stiftung und der Richard Borek Stiftung. Teil der Förderung sind auch szenische Mitmach-Lesungen in Kindergärten und Grundschulen. Christian Sielaff und Tonia Wiatrowski bieten pro Einrichtung eine kostenlose Lesung an. Gemeinsam mit den Kindern werden die alten, regionalen Geschichten zum Leben erweckt. Natürlich taugt das Buch auch für Eltern oder Großeltern zum Vorlesen. Wahrscheinlich lernen auch sie noch etwas aus dem Braunschweigischen, was sie bislang noch nicht kannten.

Der Stil des Buches klingt zum Beispiel so: „Herzog Heinrich war gelangweilt auf seiner Burg. Die Tage vergingen, ohne dass etwas passierte. Lustlos schlenderte er durch die Gänge, sang ab und an ein Lied oder spielte Schattenkämpfe mit seinem Schwert. Richtig spannend war das alles nicht. Eines Tages beschloss er deshalb, in die Welt hinauszuziehen, um Abenteuer zu erleben. Er sagte seiner Frau Mathilde: Hier ist nichts los, ich mache mich auf den Weg, um ein bisschen Abwechslung zu haben.“  Mathilde war davon nicht begeistert. „Na super, und ich bleibe hier und darf mich alleine langweilen“, schimpfte sie. Der Herzog erzählte ihr, das wäre so eine Jungssache und Mädchen dürften nicht mit dabei sein. Das war natürlich vollkommener Blödsinn, aber leider waren im Mittelalter viele Dinge für Mädchen verboten …“

Christian Sielaff studierte Neuere, Mittelalterliche Geschichte und Politik an der Technischen Universität Braunschweig. Seit 2015 ist er freiberuflich als Autor und Historiker tätig. Sein Schwerpunkt liegt dabei in der Vermittlung von Geschichtsthemen an Kinder und Jugendliche. „Ich schreibe und arbeite besonders gern mit  Kindern zusammen, weil ich ihnen ohne erhobenen Zeigefinger Geschichte näher bringen möchte“, sagt er. Mit den Kinderstadtführern für Braunschweig, Wolfsburg und Wolfenbüttel und dem Sagenbuch für Wolfsburg hat er bereits mehrere Projekte dieser Art realisiert. Tonia Wiatrowski, die an der Hochschule für Bildende Künste in Braunschweig Kommunikationsdesign studierte, arbeitete mit Sielaff bereits bei verschiedenen Projekten zusammen. Gemeinsam geben sie Workshops für Kinder, in denen Geschichte und Kunst verbunden werden.

Rund 18 Monate hat Sielaff am Braunschweiger Sagenbuch gearbeitet, um die schönsten Sagen zu finden und sie ein wenig frecher zu interpretieren. Herausgekommen sind 23 Kurzgeschichten, die in Braunschweig, Schöppenstedt, Walkenried und vielen anderen Orten des alten Braunschweiger Landes spielen. Die Sagen handeln teils von realen Personen aus der Vergangenheit oder spielen an Orten und Plätzen mit geschichtlichem Bezug. Mit Hilfe regionaler Hinweise am Ende des Buches, haben Kinder und Erwachsene die Möglichkeit, die Schauplätze selbst zu besuchen.

Kontakt:

Christian Sielaff

E-Mail: csielaff@gmx.net

oder telefonisch unter 0176 / 83080145

Fotos

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