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Wer ist wer oder „diese Echtheit ist es, die berührt“

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Fotoausstellung „Der weiße Faden“ von Elena Kaufmann in der Klosterkirche Riddagshausen

Mit einer ungewöhnlichen Fotoausstellung zu unseren Bildern von Gegenwart, Glauben und Religion eröffnet die Kirchgemeinde Gliesmarode-Riddagshausen das Jubiläumsjahr anlässlich der 750. Wiederkehr der Weihe der Klosterkirche Riddagshausen im Jahr 1275. Vom 16. Januar (Vernissage 18 Uhr) bis 3. April 2025 zeigt die Ausstellung „Der weiße Faden“ der Erfurter Künstlerin Elena Kaufmann 20 zeitgenössische Porträts von Frauen aus 20 Religionen und ihre Lebensgeschichten – getrennt voneinander.

Die Porträts verzichten auf religiöse oder weltliche Symbole, damit man sie keiner Religion oder Kultur zuordnen kann – der Mensch steht im Mittelpunkt. Es geht um Respekt und darum, über unsere Vorstellungen nachzudenken. Passen sie zur Wirklichkeit? Die einfache Frage – Wer ist Wer? – ruft auf zum Dialog über Kulturen, Religionen und den Umgang zwischen den Menschen.

Portät aus „Der weiße Faden“. Foto: Elena Kaufmann

Ihre Motivation beschreibt die Künstlerin wie folgt: „Mich hat die Frage fasziniert, was uns als Menschen unterscheidet und was uns trotz aller Unterschiede verbindet. ‚Der weiße Faden‘ steht dabei für das, was uns menschlich macht und uns zusammenhält. Mit der Porträtserie wollte ich dieses Verbindende sichtbar machen und den Fokus auf das Wesentliche legen: den Menschen selbst.“

„… diese Echtheit ist es, die berührt.“

Dies hat sie auch im künstlerischen Prozess erlebt: „Meine Fotositzungen sind weniger ein technischer Ablauf als vielmehr ein Energieprozess. Jeder Mensch bringt seine eigene Energie mit, und es ist meine Aufgabe, diese wahrzunehmen und darauf einzugehen. Am Ende geht es darum, einen authentischen Moment einzufangen, der nicht perfekt sein muss, sondern echt. Denn diese Echtheit ist es, die berührt.“

Eröffnet wird die Ausstellung am 16. Januar um 18 Uhr mit einem Gespräch zwischen Elena Kaufmann und Cord Berghahn (TU Braunschweig, Präsident der Lessing-Akademie) über Fragen von Toleranz und die Gleichberechtigung von Religionen.

Im Rahmen der Ausstellung finden Workshops für Schülerinnen und Schüler statt. Darüber hinaus wird die Fotografin am 20. März um 18 Uhr in einem Gespräch zusammen mit Barbara Hofmann-Johnson (Museum für Photographie, Braunschweig) und dem Fotografen und Stifter Christoph Borek (Braunschweig) über die vielfältigen Ausprägungen des Porträts in der fotografischen Praxis diskutieren und im Anschluss durch die Ausstellung führen.

Der Eintritt in die Ausstellung ist zu den Öffnungszeiten der Kirche 10-18 Uhr (und für Führungen nach Vereinbarung) frei. Zur Ausstellung ist ein Kunstbuch erschienen, das in den Buchhandlungen Graff und Bücherwurm in Braunschweig erhältlich ist.

750 Jahre – lebendiges Gemeindeleben

Das Jubiläumsjahr steht im Zeichen der lebendigen Vielfalt des Gemeindelebens der Klosterkirche Riddagshausen. Neben der Ausstellung „Der weiße Faden“, einem Video-Konzert der Capella della Torre (29. März) und einer Aufführung der Musik Hildegard von Bingens von „Ordo Virtutum“ (16. August) ist der Festgottesdienst am 15. Juni ein Höhepunkt des Festjahres. Darüber hinaus finden zahlreiche Veranstaltungen wie etwa der 22. Internationale Riddagshäuser Orgelsommer (29. Juni – 10. August), der Dorfmarkt (30./31. August) oder der 7. Zisterziensertag (14. Juni) statt, die ganz im Zeichen des Jubiläums stehen.
Aktuelle Informationen: www.klosterkirche-riddagshausen.de.

Umschlag der Veranstaltungsbroschüre. Forto: Screenshot

Das Jubiläum wird unterstützt durch die Landeskirche Braunschweig, die Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz, die Evangelische Stiftung Neuerkerode, die Richard Borek Stiftung, die Braunschweigische Stiftung und die Braunschweigische Sparkassenstiftung.

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