Wertschätzung fürs Schlossmuseum
Mit dem Gütesiegel des Museumsverbands Niedersachsen und Bremen e.V. werden Häuser ausgezeichnet, die die Standards für Museen des Deutschen Museumsbundes in vorbildlicher Weise erreicht haben.
Das Schlossmuseum Braunschweig hat das Gütesiegel des Museumsverbands Niedersachsen und Bremen e.V. erhalten. Die Leiterin des Schlossmuseums, Dr Ulrike Sbresny, nahm die Auszeichnung in Hannover aus den Händen von Dr. Sabine Johannsen, Niedersächsische Staatssekretärin für Wissenschaft und Kultur, Dr. Sabine Schormann, Direktorin der Niedersächsischen Sparkassenstiftung, und Prof. Dr. Rolf Wiese, Vorsitzender des Museumsverbandes Niedersachsen und Bremen entgegen. Mit dem Gütesiegel werden Museen ausgezeichnet, die die Standards für Museen des Deutschen Museumsbundes in vorbildlicher Weise erreicht haben.
Seit 2006 wird die anspruchsvolle Museumsregistrierung vorgenommen. In diesem Jahr kamen insgesamt neun hinzu. Insgesamt sind es damit bereits 117 zertifizierte Museen in Niedersachsen und Bremen. Aus Braunschweig sind neben dem Schlossmuseum das Städtische Museum, das Naturhistorische Museum und das Landesmuseum dabei. Ziel des Gütesiegels ist es, die großen und kleinen Museen im Land zu stärken und sie dabei zu unterstützen, die Qualität ihrer Arbeit im Sinne der Standards für Museen zu verbessern. Dabei gehe es weniger um Kontrolle von Zahlen und Fakten, als vielmehr um einen begleitenden Prozess der Selbstevaluation und kollegiale Beratung, so der Verband.
„Das Verfahren zum Erhalt des Museumsgütesiegels war für uns als junges Museum eine tolle Chance, uns weiter zu entwickeln. Wir sind stolz darauf, dass wir diese Chance gut genutzt haben“, sagt Museumsleiterin Dr. Ulrike Sbresny, die auf das zweitbeste Jahr des Museums seit der Eröffnung 2011 zurückblicken kann.
In den an den Museumsverband versandten Unterlagen heißt es unter anderem: „Das Schlossmuseum Braunschweig vermittelt am authentischen Geschichtsort als „Raumkunstmuseum“ sowie durch multimediale Aufbereitung die Geschichte des Braunschweiger Residenzschlosses, seiner Ausstattung, seiner Funktionen und seiner Bewohner. Der von der Museumsgestalterin Marina von Jacobs geprägte Begriff des „Raumkunstmuseums“ meint die Verknüpfung originaler Ausstattungsgegenstände mit unterschiedlich stark rekonstruierten beziehungsweise abstrahierten Raumhüllen, die für den Besucher das Leben am Hof des Braunschweiger Residenzschlosses erfahrbar machen.“
Neben der Dauerausstellung mit dem prachtvollen Thronsaal der Braunschweiger Welfen als Höhepunkt besticht das Museum durch seine wechselnden Sonderausstellungen. Aktuell ist „Victoria Luise – ein Leben, zwei Welten“ zu sehen. Zuvor liefen beispielsweise „Wer ist Carl I.? Auf den Spuren des Herzogs von Braunschweig-Wolfenbüttel“, „Marie! Die Frau des Schwarzen Herzogs“ oder „Schatzkammer Harz“ erfolgreich. Die nächste Sonderausstellung ist bereits in Arbeit.
Die für das Gütesiegel zu erfüllenden Anforderungen reichten von einem Leitbild über ein Museums-, ein Sammlungs- und Finanzkonzept bis hin zu den Kernthemen Ausstellen, Vermitteln, Dokumentieren und Forschen. Der gesamte Prozess von der Bewerbung bis zur Ehrung dauerte rund zwei Jahre. Am Anfang stand eine von Experten unterstützte Selbstevaluation, in der der gesamte Museumsbetrieb im Hinblick auf seine Stärken und Schwächen durchleuchtet wurde. Darauf aufbauend folgte das individuell gestaltete Qualifizierungsprogramm.
„Der Museumsverband hat uns eine sehr umfassende Beratung und Unterstützung mit unterschiedlichen fachbezogenen Weiterbildungen zukommen lassen. Von diesem Prozess haben wir als Team ganz erheblich profitiert“, lobt Marcus Neumann, wissenschaftlicher Mitarbeiter des Schlossmuseums die Initiative.
Neben dem Schlossmuseum wurden weiter ausgezeichnet: Focke-Museum – Bremer Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte, Heimatmuseum Leer, Museum Nienburg / Weser, Domschatzkammer und Diözesanmuseum Osnabrück, Emslandmuseum Schloss Clemenswerth, Sögel, Deutsches Pferdemuseum, Verden (Aller), Hoffmann-von-Fallersleben-Museum, Wolfsburg, Haus im Schluh – Heinrich Vogeler Sammlung Worpswede.
Mehr unter: www.schlossmuseum-braunschweig.de