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Weserchinesen im Schloss Fürstenberg

Teller aus der Sonderausstellung „Weserchinesen“. Foto: Museum Schloss Fürstenberg
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Bislang unbekanntes Tafelservice aus dem 18. Jahrhundert ist der Star des Jahresprogramms im Porzellanmuseum.

Das Schlossensemble Fürstenberg steht seit dem Mittelalter hoch oben über der Weser. Erst war es eine Burg auf einem Felsen. Von etwa 1300 an gehörte sie zum Fürstentum Braunschweig-Wolfenbüttel. Herzog Heinrich Julius machte daraus um 1600 ein feudales Jagdschloss. 1747 gründete Karl I. von Braunschweig-Wolfenbüttel dann eine Porzellanmanufaktur. Sie zählt unter dem Namen Fürstenberg noch heute zu den renommiertesten und traditionsreichsten Porzellanmanufakturen Europas. Mittlerweile ist in den historischen Gemäuern aber Deutschlands innovativstes Porzellanmuseum, wie es auf der Homepage heißt, untergebracht. Aktuell erschienen ist das Jahresprogramm des Museums Schloss Fürstenberg. Es bietet vielfältige Angebote, die einen Ausflug zum Weserrenaissance-Schloss Fürstenberg lohnen, wenn auch nicht ausschließlich, so doch insbesondere für Gäste aus dem Braunschweigischen.

Geboten wird ein eindrucksvoller Zugang zum Kunsthandwerk und zur Geschichte des Porzellans. Neben dem Schaumagazin mit der weltgrößten Fürstenberg-Sammlung lockt insbesondere die Besucherwerkstatt. Dort können Kinder und Erwachsene ihr Talent auf die Probe stellen. Mit Pinsel und Farbe kann jeder sein persönliches Porzellansouvenir gestalten. Selbstverständlich sind auch Produkte im Manufaktur-Werksverkauf zu erwerben. In regelmäßigen Abständen gibt es besondere Aktionen wie die „Weiße Woche“ (noch bis zum 24. Februar).

Fast schon sensationellen Charakter besitzt jedoch die Sonderausstellung „Weserchinesen“. Gezeigt werden vom 5. April bis zum 30. Juni exotische Bildwelten auf Fürstenberg Porzellan, die bislang gar nicht bekannt waren. In bunten Gewändern tummeln sich die „Weserchinesen“ auf einem Tafelservice aus der Zeit um 1780. Das Service schlummerte in Privatbesitz. Mit mehr als 100 Teilen ist es zugleich das größte erhaltene Speisegeschirr von Fürstenberg aus dieser Zeit. Parallel wird die Rauminstallation „Leaves / Blätter“ von Ulli Böhmelmann präsentiert. Darin schweben hunderte Porzellanblätter so, als hätte sie der Wind gepackt.

Besonderes Augenmerk verdient auch der Internationale Ostereiermarkt. Die besten Eierkünstler aus dem In- und Ausland zeigen am 16. Und 17. März ihre Kunstwerke. Viele der erwarteten rund 40 Künstler arbeiten vor Ort und lassen sich über die Schulter schauen. Es wird gemalt, gebatikt, gefräst, perforiert, bossiert – von der klassischen Malerei in Aquarell-, Gouache-, Acryl- und Ölfarben, über mit Fräs-, Ätz- und Perforationstechnik verzierte Ostereier bis hin zu Applikationen mit Blüten- und Blättercollagen, symbolischer Ornamentmalerei, mit japanischem Washi und mit Salzteig. Wer selbst künstlerisch aktiv werden will findet auf dem Ostereiermarkt die passenden Rohlinge. Das vollständige Ausstellerverzeichnis ist etwa drei Wochen vor der Veranstaltung online verfügbar.

Das Museum ist seit 1957 in dem unter Denkmalschutz stehenden Schloss untergebracht. Es wurde zwischen 2015 und 2018 aufwändig saniert. Die Braunschweigische Stiftung (ehemals STIFTUNG NORD/LB • ÖFFENTLICHE) hat für Sanierung und Betrieb die gemeinnützige Kulturgut Fürstenberg gGmbH gegründet.

Zu den Förderern des Museums gehören die Braunschweigische Stiftung und die Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz.

Weitere Termine:

19. Mai: Internationaler Museumstag
7. September: Museumsnacht mit umfangreichem Programm
20. Oktober: Herbstspaß im Museum
30. November/1. Dezember und 7./8. Dezember: Weihnachtsmarkt auf dem Schlosshof

Öffnungszeiten:

Hauptsaison (1. März – 3. November): Dienstag – Sonntag sowie Feiertage 10 – 17 Uhr.
Homepage: http://www.fuerstenberg-schloss.com/
Video: www.der-loewe.info/skywalk-und-design/
Kontakt: Museum im Schloss der Porzellanmanufaktur Fürstenberg, Meinbrexener Straße 2, 37699 Fürstenberg. Tel. (05271) 966 77 810, museum@fuerstenberg-porzellan.com.

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