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Wie der Verkehr Braunschweig völlig verändert hat

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Das neue Buch „Verkehrsknoten Braunschweig“ zeigt die Entwicklung. Autor Christian Ernst erklärt die Meilensteine der Veränderungen.

Lückenschluss! Für viele Städte gibt es bereits ein Buch aus der Reihe „Verkehrsknoten“. Nun ist auch „Verkehrsknoten Braunschweig“ erschienen. Der Braunschweiger Autor Christian Ernst hat zusammengetragen, wie der Verkehr seit dem Jahr 1838 die Stadt und das Leben der Braunschweiger verändert hat.

Logo Braunschweiger ZeitungDieser Plus-Artikel ist zuerst erschienen am 30.11.2023

Ernst kann aus dem Vollen schöpfen. Er gehört zu den Gründern der Stiftung Eisenbahnarchiv Braunschweig. Rund 100.000 Fotos hat die Stiftung mittlerweile zusammengetragen, die zeigen, wie sich die Mobilität, aber auch Braunschweig selbst verändert hat. 207 Fotos und Abbildungen fanden am Ende Aufnahme in das Buch. Wobei Ernst sagt: „Ein reiner Bildband ist es nicht geworden. Viele der Fotos sind zwar noch nie gezeigt worden. Was bislang fehlte, war jedoch eine Gesamtbetrachtung, die all die Erkenntnisse zusammenführt, die in der Vergangenheit zum Verkehr in Braunschweig gesammelt wurden.“

Viele Fotos wurden noch nie gezeigt

Ernst musste straffen und sagt: „Das Buch hat zwar 144 Seiten. Es hätte aber auch leicht doppelt so dick werden können. Doch dann hätte sich der Preis von 29,90 Euro nicht mehr halten lassen. Die Buch-Reihe Verkehrsknoten wendet sich an eine ganz breite Leserschaft.“ Die Auflage betrage 1500 Stück. Wobei es von Braunschweig natürlich außerordentlich viel zu berichten gibt. Dafür sorgt allein der Umstand, dass im Jahr 1838 von Braunschweig aus Deutschlands erste Staatseisenbahn Richtung Wolfenbüttel dampfte. Und da ist natürlich auch Heinrich Büssing, der unter Beweis stellte, dass sich Post auch per LKW ausliefern lässt und Büssing-Fahrzeuge aus dem Werk Braunschweig prächtig für den Personen- und Güter-Verkehr taugen.

Wobei Mobilität in Braunschweig zunächst Eisenbahn hieß: Braunschweigische Landes-Eisenbahn-Gesellschaft, Braunschweig-Schöninger Eisenbahn, Hafenbahn, Schmalspurbahnen. Und dann die Pläne für einen neuen Braunschweiger Bahnhof aus dem Jahr 1938. Pläne, die „zum Glück“, so Ernst, nie vollständig umgesetzt wurden: „Braunschweig sollte Drehkreuz zwischen den Stahlwerken Salzgitter und dem Automobilbau in Wolfsburg werden.“ Angedacht sei gewesen: „Die Echobrücke im Kennel, dort liegen heute keine Schienen mehr, sollte doppelt so breit werden. Durch Gliesmarode sollten elf Gleise führen. Gleise sollten auch dort liegen, wo sich heute der Siemens-Parkplatz befindet.“

Eine Ausstellung ist geplant

Die Erwartung sei gewesen: „6000 Waggons täglich werden in Braunschweig verteilt.“ Ernst macht die Dimension so deutlich: „Bei einer Länge von 10 Metern je Waggon ergibt sich eine Gesamtlänge von 60 Kilometern. Hannover liegt 61 Kilometer entfernt.“ Nach dem Krieg sei planerisch abgespeckt worden. „Der Vertrag aus 1938 sorgte allerdings dafür, dass Braunschweig seine Straßenbahn behalten musste. Die Büssing-Werke setzten in den 1950er Jahren alles daran, dass Braunschweig zur Modellstadt wird, wo der ÖPNV ausschließlich per Bus erfolgt.“ Folge sei zum Beispiel gewesen: „Die Straßenbahnlinie A nach Wolfenbüttel wurde eingestellt. Ein riesiger Fehler, wie man heute weiß.“

Der thematische Schwerpunkt von „Verkehrsknoten Braunschweig“ liegt auf den 1950er Jahren bis zum Jahr 1976, als die Dampflock-Ära in Braunschweig endete. Eine ganz spannende Zeit, wie Ernst sagt: „Die Kriegsschäden, aber auch die Planungen für die autogerechte Stadt, änderten Braunschweig wie nie zuvor in seiner Geschichte.“ Im nächsten Jahr plant die Stiftung Eisenbahnarchiv eine Ausstellung zum Thema.

 

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