Wiederaufbau des Ackerhofportals wird zum Politikum
Bürgerschaft Magniviertel e.V. hat erneut Initiative ergriffen und fordert Verwaltung und Rat auf, eine Machbarkeitsstudie in Auftrag zu geben.
In die Frage des Wiederaufbaus des Ackerhofportals ist neue Bewegung gekommen: Die Bürgerschaft Magniviertel e.V. fordert nach der Berichterstattung in „Der Löwe – das Portal für das Braunschweigische“ die Stadtverwaltung und die Fraktionen im Rat der Stadt Braunschweig auf, eine Machbarkeitsstudie in Auftrag zu geben, um endlich den vor Jahrzehnten von der Stadt versprochenen Wiederaufbau des frühklassizistischen Portals aus dem Jahr 1775 konkret in Angriff nehmen zu können. Die Initiative passt jetzt hervorragend in die Zeit, weil aktuell eine grundsätzliche Überplanung des Magniviertels mit städtebaulichen und verkehrlichen Aspekten auf der Agenda steht. Ein entsprechendes Schreiben hat die Bürgerschaft verschickt. In unserer Facebook-Umfrage, die als grobes Stimmungsbild in der Braunschweiger Bevölkerung gelten darf, gab es eine überwältigende Mehrheit für den Wiederaufbau.
Voraussetzungen sind gegeben
„Wir haben die Stadt nochmals darauf hingewiesen, dass das Ackerhofportal im Jahr 1971 im Zuge des Horten-Neubaus nach Aussage des damaligen Stadtbaurates nur für ein zweijähriges Exil abgebaut würde. Daraus sind nun mehr als 50 Jahre geworden, obwohl im Rahmen der seinerzeitigen städtebaulichen Sanierung des Magniviertels mit Bundes- und Landesmitteln die Voraussetzungen durch die Verlegung sämtlicher Leitungen und des unterirdisch verlaufenden Okergrabens für den Wiederaufbau am alten Standort geschaffen wurden“, erläuterte der Vorsitzende der Bürgerschaft, Silvester Plotka.
Die Bürgerschaft Magniviertel verfolgt das Thema „Wiederaufbau Ackerhofportal“ seit vielen Jahren. Es wurden verschiedene Initiativen zum Wiederaufbau ergriffen. Einen etwa gleichlautenden Antrag, wie jetzt in dem Schreiben formuliert, hatte der Verein über den Stadtbezirksrat bereits 2017 eingebracht. „Seinerzeit wurde er von der Verwaltung jedoch mit dem wenig überzeugenden Hinweis auf die nicht gesicherte Finanzierung eines Wiederaufbaus abgelehnt wurde“, so Plotka. Dem Verein hehe es zunächst lediglich um die Feststellung der Machbarkeit. Das sei, unabhängig von der Finanzierungsfrage des Wiederaufbaus, unumgänglich. Dabei solle auch ein alternativer Standort auf oder am Kurt-Seelecke-Platz in Betracht gezogen werden. An der Stelle hatte sich einst das alte Magnitor befunden.
Alternativ auf dem Anne-Amalia-Platz
Positive Resonanz erhält die Bürgerschaft Magniviertel auf ihre Initiative aus der Politik. „Das Ackerhofportal ist ein historisches Juwel für die Stadt Braunschweig. Es darf nicht dauerhaft in der Versenkung verschwinden und muss an einem attraktiven Standort das Stadtbild bereichern. Deswegen unterstützen wir die neuerliche Initiative der Bürgerschaft und werden die Verwaltung im Rahmen der Dezember-Ratssitzung um den aktuellen Stand bitten. Natürlich wäre es wünschenswert, wenn das Portal wieder an seinem historischen Platz aufgebaut werden könnte. Sollte das aber nicht möglich sein, plädieren wir für einen Standort im Schlossumfeld. Ich könnte mir dafür auch den Herzogin-Anna-Amalia-Platz vorstellen, der ja ohnehin überarbeitet werden soll“, erklärte Thorsten Köster, Fraktionsvorsitzender der CDU im Rat der Stadt. Von Grünen und SPD gab es trotz mehrmaliger Anfrage keine Stellungnahme.
„Wir werden weiter versuchen, Einfluss auf Rat und Verwaltung zu nehmen. Ob der Wiederaufbau am ursprünglichen Standort an der verkehrlichen Situation scheitern wird, muss die Machbarkeitsstudie zeigen. Auf unserer nächsten Vorstandssitzung Mitte Januar 2023 werden wir uns innerhalb des neugewählten Vorstands weiter mit dem Thema beschäftigen“, kündigte Silvester Plotka für die Bürgerschaft Magniviertel an. Vielleicht gibt es bis dahin ja bereits einen veränderten Sachstand.
Mehr unter:
www.der-loewe.info/die-residenz-war-mehr-als-nur-das-schloss
www.der-loewe.info/es-ist-zeit-fuer-den-wiederaufbau-des-ackerhofportals